Igel gehören wie die Fledermäuse, Eichhörnchen und Bilche zu den durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Arten. Sie dürfen nur im Falle von Verletzungen oder ernsthaften Erkrankungen in Pflege genommmen werden und gehören in fachlich versierte Hände - und dies auch nur, bis die Tiere wieder gesundet sind!
Hilfsbedürftig sind:
Zu dieser vorgegebenen Gewichtsangabe sei folgendes angemerkt. Früher hieß es oft als Regel Anfang Novemder ca 500 gr. Durch die klimatischen Veränderungen ist ein höheres Gewicht für den Winterschlaf aber inzwischen erforderlich. Der Grund sind die zunehmend wechselhafteren Winter mit zT. großen Temperaturschwankungen. Die Igel fallen durch dieses Auf und Ab der Temperaturen entweder in einen extrem kräftezehrenden Dämmerschlaf oder wachen sogar immer wieder auf (gelegentliches Aufwachen ist durchaus normal aber wird dann durch die zunehmende Häufigkeit gefährlich), was kostbare Energie verbraucht, die dann zum Winterschlafende hin dem Tier fehlt. So verringern sich permanent die Fettreserven über die Wochen ohne dass das Tier aber die Möglichkeit hat diesen Verlust wieder aufzustocken, was vielen Tieren entweder das Leben kostet oder aber sie dann im Winter hungrig herum irren läßt.
Sollten Sie entsprechende Tiere auffinden, so können Sie folgende Hilfsmaßnahmen ergreifen:
bei zu geringem Gewicht oder zu kalten Nachttemperaturen macht auch eine Zufütterung keinen Sinn mehr - im Zweifel anrufen
Muss ein Igel in menschlicher Obhut überwintern gilt folgendes zu beachten:
Sind die Vorbereitungen auf den Winterschlaf soweit abgeschlossen (Gewicht stimmt, Tier ist gesund) kann man die Umgebungstemperatur für den zu überwinternden Igel langsam senken und den Igel bei unter 7 Grad schlafen lassen. Sie sollte nicht höher liegen, da die Igel sonst in einen kräftezehrenden Dämmerschlaf verfallen bei dem sie enorm Energie verbrauchen. Aufgrund dessen sind auch die zunehmend milden Winter für Igel ein Problem weil sie immer wieder aufwachen oder nur im Halbschlaf liegen, was wiederum enorm an ihren Energiereserven zerrt. Igel erwachen während des Winterschlafs zwar immer mal für kurze Zeit, werden diese Aufwachphasen jedoch zu häufig und auch zu lang kann es für leichtgewichtige Igel gefährlich werden.
Igel, die in menschlicher Obhut überwinterten, haben nach der Auswilderung im Frühjahr entgegen früherer Ansichten, keine Anpassungsschwierigkeiten, wenn sie wieder in die Natur entlassen werden. Vorausgesetzt die Auswilderung lief kontrolliert ab. Damit ist ein Aufenthalt von mindestens 14 Tagen in einem Auswilderungsgehege mit Zufütterung gemeint. Auch nach dem Öffnen des Geheges sollte immer noch Futter und Wasser bereit stehen. Mit dieser Methode haben auch Igelkinder die mit Hand groß gezogen wurden die besten Chancen sich an die Freiheit zu gewöhnen, wie Beobachtungen zeigten.